Kaffeehausgedichte
Frühstück
Morgens aufgetauter Kaffee
Kalte Tropfen hängen an den Lippen
Der Honig tunkt das Kipferl in den Teig
Morgen schon, oh morgen schon
Werden wir uns wiedersehen
Und brechen doch die Ähren
So tauchen sie doch tief
Bis zum Grund hinab
WIEN
Kaltes Glas
Buntes Herz
Pochende Straße
Bewegtes Leben
Vom Vergessen zum Verlassen…
Sind es kleine Schritte
Wann lagt ihr euch das letzte Mal im Arm?
Hab euch in den Schlaf gekuschelt
Schreibt die Distanz das Lied
Es war schön, dass es dich gibt!
Warum brauchen wir die Sonne?
Mögen wir nicht alle einmal kurz im Rampenlicht stehen?
Fortgehen
Abends herumschweifende Blicke
Angespannter Atem, pochende Knie
Bis ins Herz ersinnt das Schauspiel deine Augen
Bis dir die Melodie deinen Takt nimmt
Bis ins Blut deine Unsicherheit dringt
Ach wie schön sind deine Bewegungen
Reisen
Über dem Horizont schweifen deine Blicke
Sie sammeln sich zu einem Punkt
Die Sonne zieht dich an
Oder vielmehr
Sie regt dich an
Und gibt dir Kraft
Gibt es den Moment
An den du festhältst
Und morgen bricht ein neuer Tag
An dem du kilometerweit entfernt liegst
Abbildung: Bild (c) Engin_Akyurt Pixabay 21.10.2020 13:34
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