Eva Maria Handl-Lagler: Der ewige Kampf gegen Windmühlen

Einfach nur zum Nachdenken:
Der ewige Kampf gegen Windmühlen!
Die meisten kennen es – das Gefühl gegen etwas zu kämpfen.
Sei es der Alltagskampf Alleinerziehender,
der kräftezehrende Kampf gegen eine Krankheit,
der Kraftakt weiter zu machen in schweren Zeiten,
oder Kleinigkeiten die einem das Leben erschweren.
Der Kampf gegen Windmühlen,
scheinbar unmöglich, chancenlos,
oft ideologisch, Kräfte zehrend und anstrengend!
Große Heldengeschichten die so begannen,
scheinbar unmöglich – utopisch
und doch haben sie die Welt verändert,
etwas losgetreten, Leute wachgerüttelt,
Aufmerksamkeit bekommen und so etwas verändert.
Ob Don Quijote, Greta Thurnberg, David gegen Goliath oder Martin Luther
King,
so unterschiedlich die Geschichten und doch gleich.
Die Gemeinsamkeit: Der Traum einer besseren Welt.

Mein Leben? Eigentlich kein Grund zur Sorge,
trotzdem quälen mich Windmühlen.
Warum? Es sind nicht meine und doch beschäftigen sie mich tagein-tagaus.
Der Grund- Eine Familie
Mutter, Vater und drei Kinder!
Fröhlich und überraschend positiv.
Ein Kennenlernen über Jahre,
dann liebgewonnen und ins Herz geschlossen!
Gemeinsam gelacht, geweint, gelernt, gegrübelt.
Wo ist das Problem?
Ich bin es leid, Hoffnungen zu zerstören.
Bin es leid, in traurige Kinderaugen zu sehen und erklären zu müssen,
warum sie oft nicht dazugehören
oder auszusprechen woran es liegt, dass wir wieder einmal eine Wohnung nicht
besichtigen können.
Die simplen Gründe – Herkunft und Religion
Sie hatten einfach nicht das Glück in einem friedlichen Land geboren zu
werden.
Deshalb die schmerzvolle Erfahrung von Krieg und Flucht gemacht.
Gezwungenermaßen einen Neubeginn gewagt.
Hauptaugenmerk der Eltern: Ein glückliches und friedliches Leben für die Kinder.
Angekommen in einem fremden Land, einer kleinen Gemeinde,
integrationswillig, arbeitswillig, freundlich und hilfsbereit.
Trotz allem: jede Menge Gegenwind
Die Gründe sind zahlreich:
Aussehen, Speisen, Religion, Kopftuch,
immer wieder neue – meist Vorurteile
und keine Chance sich persönlich vorzustellen,
kennen gelernt und vielleicht sogar verstanden zu werden.
Immer wieder Hoffnung gefolgt von Enttäuschung.

Ich könnt es mir so einfach machen,
diese Probleme einfach die Probleme der anderen sein lassen,
wegsehen und ignorieren.

Aber nein, so bin ich nicht, das will ich nicht.
Warum? Das weiß ich nicht.
Vielleicht weil ich in schweren Schulzeiten selbst darauf hoffte,
dass mir jemand beisteht, für mich aufsteht oder seine Stimme erhebt.
Oder doch, weil ich im christlichen Glauben erzogen wurde?
Nächstenliebe und Barmherzigkeit sollten nicht nur besungen und erbeten,
sondern gelebt werden.
Von jedem ein bisschen, denn Veränderung beginnt bei jedem einzelnen.

In den Menschenrechten steht geschrieben:
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.
Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt
Und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.

Ich bin es leid in traurige Augen zu blicken und dabei den Schmerz
wahrzunehmen.
Und trotzdem werde ich weiter für sie da sein
und versuchen für sie etwas zu verändern.
Ich erwarte keine Bevorzugung
aber ich wünsche mir ein Stück Chancengleichheit!
Darum bitte ich für sie um die Möglichkeit kennengerlernt zu werden.
Gebt jedem Menschen eine Chance!