Um eine Verbindung zwischen der menschlichen Seele und dem Leben im Kunstwerk zu visualisieren, entdeckte Stefan Alexander Kamp 2011 die Eisenfarbe und seine unbestimmte Veränderlichkeit in seinem Oxidationsgrad für sich. Auslöser, sich diesem Thema intensiver künstlerisch zu widmen, war das Erleben der Alzheimer-Erkrankung eines nahestehenden Menschen, die einem als Angehöriger zum Zusehen verurteilt, das langsame Verschwinden einer Persönlichkeit und die damit verbundene Verabschiedung vom Leben, zu begleiten und zu erleben.
In order to visualise a connection between the human soul and life in a work of art, Stefan Alexander Kamp discovered iron colour and its indefinite variability in its degree of oxidation for himself in 2011. The trigger to devote himself more intensively to this subject artistically was the experience of the Alzheimer’s disease of a close person, which condemns one as a relative to watch and experience the slow disappearance of a personality and the associated farewell to life.
Künstlerisch hatte er sich bereits davor mit der Sichtbarmachung der menschlichen Seele in seiner Serie „Seelenfenster“ auseinandergesetzt, die in den kleinen bunten Quadraten den Übergang in das Feinstoffliche charakterisieren sollten. Die Eisenfarbe, die mit chemischen Mitteln auf fast jeder Oberfläche zum Rosten beginnt, steht für Stefan Alexander Kamp als Synonym, Symbol und Verbindung zwischen dem Leben und der Seele, die immer noch die Komponente des Zufalls in sich birgt. Zu Beginn der Arbeit wird die noch graue und unscheinbare Eisenfarbe auf den Bildträger geschüttet, gemalt oder gespachtelt und verkörpert wie am Anfang des Lebens einen ohne Erfahrungen, Empfindungen und Erlebnissen geborenen Menschen. Der Einsatz von chemischen Mitteln schließlich lässt die unterschiedliche Vielfalt des Eisens, die Korrosion mit seiner Bandbreite von Rot- bis Orangetönen, erblühen und kann gleichzeitig nicht beeinflusst und auch nicht durch ein Eingreifen des Künstlers gestoppt werden. Somit wird der Prozess zwar in Gang gesetzt, aber durch den Faktor Zeit entwickelt er sich eigenständig und bedeutet jederzeit eine Überraschung und ein Experiment mit ungewissem Ausgang.
Artistically, he had already dealt with the visualisation of the human soul in his series „Soul Windows“, which were intended to characterise the transition to the ethereal in the small colourful squares. For Stefan Alexander Kamp, the iron paint, which begins to rust on almost every surface by chemical means, stands as a synonym, symbol and connection between life and the soul, which still contains the component of chance. At the beginning of the work, the still grey and inconspicuous iron paint is poured, painted or spatulaed onto the picture support and embodies, as at the beginning of life, a human being born without experiences, sensations and experiences. Finally, the use of chemical agents allows the different variety of iron, the corrosion with its range of red to orange tones, to blossom and at the same time cannot be influenced or stopped by the artist’s intervention. Thus the process is set in motion, but due to the factor of time it develops independently and means a surprise and an experiment with an uncertain outcome at any time.
In der Zwischenzeit integriert Stefan Alexander Kamp auch Holz und Gold in seine Arbeit und ergänzt damit seine symbolbehafteten Kunstwerke mit Elementen, die für die Menschheit einen essentiellen Bestandteil in der Geschichte darstellen. Das Synonym für die Entwicklung des Menschen mit dem integrativen Faktor Zeit und Ungewissheit, transferiert Stefan Alexander Kamp somit in seinen Werken und somit steht Eisen als Anfang allen Seins.
In the meantime, Stefan Alexander Kamp also integrates wood and gold into his work, thus supplementing his symbolic artworks with elements that represent an essential part of history for mankind. The synonym for the development of mankind with the integrative factor of time and uncertainty is thus transferred by Stefan Alexander Kamp in his works and thus iron stands as the beginning of all being.
Abbildungen:
Beitragsbild: Ohne Titel, 2020, Eisenfarbe auf Leinwand, 70 x 70 cm
Bindung, 2019, 50 x 50 cm
VII, 2012, 80 x 100 cm
Eisen-Holz-Gold
Illustrations:
Contributed image: Untitled, 2020, iron paint on canvas, 70 x 70 cm.
Binding, 2019, 50 x 50 cm
VII, 2012, 80 x 100 cm
Iron-Wood-Gold
(Text: Gabriele Baumgartner)